Interview mit Projektleiter Philipp Doll
... über das angepasste Messekonzept mit neuer Laufzeit und erweitertem Angebot

Die nächsten Platformers‘ Days finden am 8. und 9. Oktober 2026 auf dem Gelände der Messe Karlsruhe statt. Welche aktuellen Impulse erleben die Messemacher, was beschäftigt die Branchen, wie soll die vierte Messeausgabe in Karlsruhe darauf einzahlen? Ein Interview mit dem Projektleiter Philipp Doll von der Fachmesse für Arbeitsbühne, Kran und Stapler.
Herr Doll, Sie haben die bauma 2025 in München besucht. Welche Impulse haben Sie auf der Weltleitmesse für Baumaschinen gespürt?
Wir sind wie vorgesehen anderthalb Jahre vorab in die Vorbereitung der Platformers‘ Days gestartet. Damit bot sich die bauma 2025 als Herzschlag der Branche bestens für Auftaktgespräche an. Die allgemeine Stimmung auf dem Messegelände in München war überaus positiv, die politischen Weichenstellungen – Konsolidierung einer neuen Bundesregierung und Verabschiedung des 500-Milliarden-Infrakstrukturpakets – erweckten bei vielen Besuchern die Hoffnung auf eine Trendwende im Bauwesen. Das führte zu einer spürbar zunehmenden Investitionsbereitschaft und konkreten Geschäftsabschlüssen direkt auf der Messe. Unter den Ausstellern von Hebe- und Höhenzugangstechnik haben wir festgestellt, dass viele Hersteller und Händler an einer bereits geäußerten Teilnahmeabsicht festhalten und konkret planen, sich an den kommenden Platformers‘ Days 2026 zu beteiligen. In nahezu allen Gesprächen begrüßten sie die Entscheidung zum neuen, nunmehr zweijährigen Messeturnus und dem Donnerstag und Freitag als künftigen Laufzeittagen. Dabei haben wir die Innovationszyklen der Hersteller und die Investitionskraft der Kunden berücksichtigt. Das gibt der Messe zusätzlichen Aufwind und verstärkt ihre Bedeutung in der Branche als Leitmesse für Arbeitsbühne, Kran und Stapler in der DACH-Region. Viele neue, potenzielle Aussteller sind ebenfalls auf die Platformers‘ Days aufmerksam geworden, möchten nun Mitglieder unserer PD-Community werden und haben ihre Beteiligung an der nächsten Messeausgabe signalisiert.
Was beschäftigt nach Ihrer Wahrnehmung die Branchen der Hersteller und Händler von Arbeitsbühnen, Kranen und Staplern und wie zahlen die Platformers‘ Days 2026 auf diese Entwicklungen ein?
Zunächst gilt es, die letzten drei Jahre aufzuarbeiten. In den Jahren 2022 und 2023, direkt nach der Corona-Pandemie, zeigten sich die Händler sehr kauffreudig, um Lieferengpässe auszuschließen. Angesichts der aktuell noch wirkenden Flaute speziell im Hochbau, hatten zum Jahresstart 2025 viele Händler entsprechend hohe Lagerbestände. Neben renommierten westlichen Herstellern haben sich auch Hersteller aus Fernost inzwischen am deutschen Markt etabliert. Offenbar hat man sich auf die von der im vergangenen Jahr verhängten Strafzölle der EU-Kommission eingestellt und erste Lösungsansätze speziell im Vertrieb, gefunden, um die Absatzzahlen auch weiterhin konstant zu halten. Auf der bauma 2025 wurde zudem deutlich, dass vermehrt Maschinen türkischer Herkunft auf den Markt gebracht werden. Die Hoffnung einiger europäischer Anbieter auf eine Marktberuhigung hat sich damit nicht erfüllt. Im Gegenteil: die Dichte an Herstellern könnte bis zu den nächsten Platformers‘ Days im kommenden Jahr sogar nochmals steigen, was sich auf die Angebotsvielfalt der Platformers‘ Days positiv auswirken könnte.
Die Platformers‘ Days begegnen diesen Entwicklungen insofern, als dass sie mit ihrem Fachmessecharakter – anders als andere Branchenveranstaltungen – besonders erfolgreich darin sind, eine konzentrierte Plattform zur Vernetzung sämtlicher Akteure in diesem sich wandelnden Marktgeschehen zu bieten.
Planen Sie aufgrund der volatilen Marktlage im Bereich der Höhenzugangstechnik Veränderungen im Angebotsportfolio der Platformers‘ Days?
Die Kernsegmente bleiben Arbeitsbühne, Kran und Stapler. Im vergangenen Jahr ist es uns gelungen, die Angebotsgruppe Stapler durch Hersteller wie beispielsweise Still oder EP deutlich zu erweitern. Diesen Weg wollen wir konsequent weitergehen, um für die Vermieter mobiler Hebe- und Höhenzugangstechnik aber auch Staplerhäuser den Messebesuch mit maximalem Mehrwert zu gestalten. Wir prüfen aktuell, mit welchen Verbandsorganisationen wir in diesem Bereich zusammenarbeiten können. Neben den etablierten Produktgruppen werden wir den Fokus darauf ausrichten, Komplementärprodukte zu präsentieren. Mit Ersatzteilen und Baustelleneinrichtungen sowie Dienstleistungen in den Bereichen Software und Finanzierung haben wir uns außerdem vorgenommen, den Besuchern noch mehr Inhalte zu bieten, um ihren Messebesuch abzurunden und eventuell ihr Mietsortiment zu erweitern. Den Vermietern als Hauptbesuchsgruppe werden die Platformers‘ Days 2026 einen echten Mehrwert bieten, all diese Geschäftsansätze in einem breiten Erlebnisraum gebündelt zu erfassen.
Was steht für Sie als Messeveranstalter als Nächstes an?
Um die Eckpfeiler der kommenden Platformers‘ Days aufzustellen, trafen wir unseren Steuerungskreis Mitte Mai in der Messe Karlsruhe und begrüßten dabei auch ein weiteres unabhängiges Mietunternehmen in diesem Expertengremium. Die Firma BEYER Mietservice KG bringt ab sofort die Perspektive eines zweiten, systemunabhängigen Vermieters mit ein. Helmut Schmid von der Firma Palfinger AG, wird den zu Beginn des Jahres frei gewordenen Sitz von Johann Poschner nachbesetzen. Der Austausch zu Planung und Entwicklung der Sonderschaubereiche sowie die Gestaltung des Rahmenprogramms standen dabei im Fokus. Fest steht bereits, dass wir auf der ersten Aktionsfläche wieder die Demo-Area einrichten werden. Weil Aussteller und Besucher uns mehrfach gespiegelt haben, dass der Markt die Elektrifizierung als Technologieströmung erschöpfend aufgenommen hat, wollen wir auf einer zweiten Aktionsfläche den bisherigen Elektropark durch ein neues Thema ablösen. Wir stellen auch Überlegungen an, die Vernetzung von Akteuren zu verstärken – etwa durch einen Disponenten-Treff, um Austausch und mögliche Symbiosen unter den Personengruppen zu fördern.
Was dürfen Aussteller und Besucher der Platformers‘ Days 2026 erwarten?
Kurze Laufwege auf der bewährten, kompakten Messefläche mit 20.000 Quadratmeter Freigelände und 12.500 Quadratmeter Halle bei uns in der Messe Karlsruhe sowie der Live-Erlebnis-Charakter, den es so für die mobile Hebe - und Höhenzugangstechnik auf keiner anderen Messe gibt, bilden den idealen Rahmen für die Branche, um sich zu informieren und zu netzwerken. Neben einem umfassenden Angebot an Produkten und Dienstleistungen können sich unsere Besucher auf die traditionellen Leitplanken der Platformers‘ Days freuen – darunter den Netzwerkabend – die sog. PD-Networking-Night, die nun neu aufgrund der Änderung der Veranstaltungstage am Donnerstagabend stattfinden wird. Besucherseitig wollen wir die Messe noch internationaler machen. Speziell die Vermieter aus den Benelux-Staaten wollen wir gezielt als Besuchsgruppe ansprechen.
Eine Beteiligung zu den nächsten Platformers‘ Days ist seit Anfang April über die Homepage www.platformers-days.de/anmeldung oder das Messeteam möglich. Noch bis zum 31. Oktober profitieren Hersteller und Händler von vergünstigen Konditionen auf die Standfläche.